Lübs. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens lud der VfL Gehrden die Profihandballer des SC Magdeburg zum Freundschaftsspiel nach Lübs ein. Wie bereits vor zehn Jahren waren viele Zuschauer gekommen, um die Stars um Fabian van Olphen und Bennet Wiegert mal in einer anderen Sportart live zu erleben. Die Show stand im Vordergrund und so war das Ergebnis von 1:3 aus Sicht der Gehrdener eher nebensächlich. Bei perfekten Platzbedingungen zeigten die Magdeburger, dass sie auch als Fußballer eine gute Figur machen. Bekanntlich ist Fußball ja auch bei den Handballern ein Bestandteil des Trainings.
Das Spiel begann mit einem munteren Schlagabtausch. Die Gehrdener erwischten den besseren Start und hatten die erste Chance durch Maik Böttge, der nach schöner Kombination über die linke Seite knapp verzog. Im Gegenzug war das Glück auf Seite der Heimelf, als Torhüter Sebastian Götze einen kapitalen Schuss von Damir Doborac zur Ecke abwehren konnte. In der 15. Minute fiel das 1:0 für die Gehrdener. Böttge wurde am Strafraum freigespielt, fasste sich kurzentschlossen ein Herz und zog ab. Der Ball schlug in der unteren Ecke des Tores unhaltbar für Keeper Andreas Rojewski ein.

Nach dem Treffer ließen die Gehrdener die Zügel schleifen und die Magdeburger kamen besser ins Spiel. Die Verteidigung um Libero Sören Bohn hatten alle Hände voll zu tun, den agilen Wiegert in den Griff zu bekommen. Ein langer Ball konnte nicht aus der Gefahrenzone geklärt werden, so dass Wiegert den Ball in die Mitte schlagen konnte, wo Doborac zum vielumjubelten Ausgleich einschießen konnte.
Keine zwei Minuten später war es Wiegert, der aus 20 Metern einfach mal draufhielt und den Ball in die Maschen jagte. Ein schöner Schuss, der jedoch nicht unhaltbar war. Die Gehrdener wollten den Ausgleich, scheiterten aber immer wieder an der vielbeinigen Magdeburger Hintermannschaft. Alle hohen Bälle waren sichere Beute von Torhüter Rojewski und seinen groß gewachsenen Vorderleuten. Ein Distanzschuss von René Wiergowski wurde sicher gehalten. Kurz vor dem Pausenpfiff fiel das 3:1 nach schöner Kombination über die linke Magdeburger Angriffsseite. Doborac konnte sich gut durchsetzen und den Ball auf Steffen Coßbau zurücklegen, der mit viel Ruhe und Übersicht in die lange Ecke vollstreckte.
VfL-Trainer Heinrich Schöbel wechselte auf einigen Positionen und auch die Magdeburger brachten frische Spieler. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer viel Mittelfeld-Geplänkel. Die VfL-Abwehr konnte die Angriffsbemühungen der Magdeburger unterbinden und versuchte im Gegenzug die eigenen Stürmer in Szene zu setzen. Dann passierte, was niemand vorhersehen konnte. Der Gehrdener Benjamin Krietsch erlitt einen epileptischen Anfall mitten auf dem Spielfeld. Geschockt durch dieses Ereignis, einigten sich Schiedsrichter und Mannschaftskapitäne in der 72. Minute darauf, das Spiel an dieser Stelle abzubrechen.
VfL Gehrden: Sebastian Götze (Randel) – Bohn, Leps, Chris Rehse, Krause, Carsten Rehse, Schunke, Kalkhake, Sens, Lehmann, Lange, Wiergowski, Knape, André Götze, Baumgart, Krietsch, John, Böttge.
SC Magdeburg: Rojewski – Wiegert, Damir Doborac, van Olphen, Meschke, Kupfer, Quenstedt, Schulz, Coßbau, Mittendorf, Almir Doborac, Günther, Beer, Schmedt, Roswandowicz.