Von Simone Zander – Interview mit dem Trainer des VfL Gehrden, Heinrich Schöbel:
Die Fußballer des VfL Gehrden konnten die Kreisoberliga-Saison im Jerichower Land mit dem vierten Tabellenplatz abschließen. Volksstimme- Redakteurin Simone Zander sprach mit dem Trainer Heinrich Schöbel über den Verlauf der Serie und bat um einen Ausblick für die neue Spielzeit.
Volksstimme: Wie sind Sie prinzipiell mit dem Abschneiden Ihrer Mannschaft zufrieden?
Heinrich Schöbel: Wir hatten uns vorgenommen, unter die ersten Drei zu kommen. Das haben wir nicht ganz geschafft. Uns fehlte ein Punkt. Wir hatten 54 Punkte, Parey 55. Es war knapp, ist aber darauf zurück zu führen, dass wir gegen Parey keinen Punkt geholt haben.
Volksstimme: Der vierte Platz ist ja nicht so schlecht.
Schöbel: Das ist richtig. Wir sind schon zufrieden. Natürlich darf man nicht mit jedem Spiel zufrieden sein. Wir haben einfach Fehler gemacht, konnten unsere zahlreichen Chancen oft nicht nutzen. Wir haben über 40 Gegentore kassiert. Auch das ist absolut zuviel. Daran müssen wir arbeiten und dies in der neuen Saison besser machen.
Volksstimme: Zur Halbserie waren die Chancen für einen Aufstiegsplatz mit nur einem Punkt Rückstand sehr gut. In der Rückrunde wurde diese gute Ausgangslage verspielt. Woran lag es?
Schöbel: Das ist schwer zu sagen. Wir haben zum Teil ein paar Ausfälle gehabt, die auch längerfristig waren. Wir konnten nie mit der kompletten Mannschaft zwei Spiele hintereinander bestreiten. Wir mussten ständig umbauen. Die Studenten waren durch Praktika oder Semesterferien unterwegs. Da konnten wir nicht auf alle Spieler zurückgreifen.
Volksstimme: Bitte beurteilen Sie die einzelnen Mannschaftsteile.
Schöbel: Wir müssen im Abwehrverhalten sicher noch besser agieren. Ansonsten war es vom Spielerischen her schon recht ordentlich. Die kleinen Fehler, die uns am Ende zu negativen Ergebnissen geführt haben, sind noch zuviel.
Volksstimme: Gibt es einzelne Spieler, die Sie herausstellen wollen?
Schöbel: Wir versuchen als Mannschaft aufzutreten. Das haben wir meistens durchgezogen. Es wird immer wieder in der einen oder anderen Begegnung den einen oder anderen Spieler geben, der mal ein bisschen stärker ist oder der ein wenig abfällt. Aber im End- effekt verliert und gewinnt die Mannschaft.
Volksstimme: Wer waren die besten Torschützen?
Schöbel: Der beste Torschütze war Lars Günther mit 19 Toren, gefolgt von Florian Baumgart mit 14, Tobias Knape mit elf und Maik Böttge mit zehn. Es sind im Grunde auch die Stürmer, die die Tore erzielt haben. So soll es auch sein.
Volksstimme: Wie gestaltete sich die Trainingsbeteiligung?
Schöbel: Auch da hatten wir im Winter Probleme. Aufgrund von Verletzungen oder Krankheit mussten wir zwei- bis dreimal das Training absagen, weil zu wenig Leute da waren. Mit drei, vier Spielern zu trainieren bringt auch nichts. Aber gerade die Studenten, die von Magdeburg herkamen, haben immer Einsatz gezeigt und waren meistens da. Unentschuldigt hat niemand gefehlt. Wir haben auch einige Spieler dabei, die in der Ernte tätig sind. Die fallen im Sommer manchmal aus. Wir hatten eine Trainingsbeteiligung zwischen acht bis zwölf Spielern. Und das ist schon recht positiv. Damit kann ich arbeiten. Mehr kann ich in der heutigen Zeit nicht erwarten. Es hat jeder seine Verpflichtungen, denen er nachkommen muss.
Volksstimme: Wann und wie starten Sie in die neue Saison?
Schöbel: Wir gehen vom 8. bis 10. Juli am Prödeler See ins Trainingslager, wo wir schon ein Testspiel gegen die FSG Steutz/Leps vereinbart haben. Dann folgen die Vorbereitungsspiele. Wir sind schon ausgebucht. Am 16. Juli haben wir ein kleines Problem, weil sich kurzfristig Ummendorf, die zu ihrem Vereinsfest eingeladen haben, gemeldet hat, wir aber schon Arminia Magdeburg fest geplant hatten. Wir versuchen nun, zwei Mannschaften voll zu bekommen. Andreas Schunke wird mit der zweiten Mannschaft und ein paar Spielern der Ersten nach Ummendorf fahren und wir werden gegen Arminia spielen. Wir wollten das Spiel gegen Arminia nicht schon wieder absagen, da wir schon im Winter aufgrund des nachzuholenden Pokalspiels gegen Nie- gripp nicht spielen konnten. Dann folgen noch Vergleiche mit Klein Wanzleben und Chemie Rodleben.
Volksstimme: Wird die Mannschaft auch in der neuen Saison so zusammen bleiben?
Schöbel: Sie wird im Grund so zusammen bleiben. René Wiergowski wird wahrscheinlich ausfallen, aber er ist sich noch nicht ganz schlüssig. Dies ist ein kleines Problem. Ansonsten bleibt die Mannschaft zusammen. Wir haben auch junge Leute, die aus der zweiten Mannschaft nachkommen, wie zum Beispiel Felix Schunke. Er soll jetzt voll mit eingebunden werden. Er ist ein recht guter Ersatz.
Volksstimme: Gibt es sonst noch Spieler, die nachrücken?
Schöbel: Wir haben einige Spieler in der Zweiten, die das Potenzial haben, dürfen aber diese Mannschaft nicht so sehr schwächen. Sie will ja auch weiter an ihrem Erfolgserlebnis anknüpfen. Carsten Rehse und Florian Pietschner sind Kandidaten. Sie haben schon immer mal ausgeholfen. Alle Spieler, die ausgeholfen hatten, hatten wir zum Spiel gegen den SCM anlässlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums mit eingeladen, um uns zu bedanken.
Volksstimme: Welche Ziele verfolgen Sie für die neue Serie?
Schöbel: Wir wollen um den Titel spielen. Das müssen wir ganz klar festhalten. Die Möglichkeit besteht auch. Die Staffeleinteilung bleibt im Grunde genauso. Zwei Mannschaften gehen weg und von unten kommen drei neue hinzu. Es werden zwei bis drei Mannschaften sein, die vorn mitspielen können, die Anwartschaften stellen können. Das ist Parey und auch Brettin/Roßdorf ist für mich ein weiterer Kandidat. Ich weiß nicht,
wie und ob sich die anderen Mannschaften verstärken. Ich denke, ansonsten wird es ein großes Mittelfeld geben.
Volksstimme: Welches Potenzial sehen Sie gegenüber der abgelaufenen Saison in Ihrer Mannschaft, so dass der Aufstieg machbar ist?
Schöbel: Das hatte ich schon angedeutet. Wir müssen im Abwehrverhalten arbeiten, denn die Abwehr gewinnt auch die Spiele. Den Torschuss, den wir sowieso ständig trainieren, müssen wir weiter verbessern. Ansonsten müssen wir sehen, wie es sich entwickelt. Ich muss sehen, welche Spieler ich zur Verfügung habe. Es können auch kurzfristig Ausfälle kommen, die ich nicht vorher sehen kann. Die Chance ist da, der Wille ist da und wir sollten es angehen.
Heinrich Schöbel (rechts, hier mit Kapitän Chris Rehse, links und René Wiergowski) möchte mit seinem VfL in der neuen Serie um den Titel kämpfen. Fotos (2): Simone Zander
„Wir wollen um den Titel spielen“
Gefaellt mir sehr der Blog. Schone Themenwahl.